Neues aus unseren Ateliers 2023

Frische Werke von 51 Mitgliedern des Künstlerbund Dresden e.V. vereinigen sich in Themen- und Genrevielfalt zu einem Kaleidoskop des gegenwärtigen Kunstschaffens in Dresden.  

Ab dem 11. April 2023 ist es so weit. Dann öffnen sich die Türen der Villa Eschebach für die diesjährige Auflage der im Zwei-Jahres-Takt statt findenden Mitgliederausstellung. In Kooperation mit der Volksbank Dresden-Bautzen eG ist es uns möglich, dort eine von der AG Ausstellung kuratierte Schau zu zeigen.

Neuer Titel, neues Signet

Der leicht abgewandelte Titel, statt “Neues aus Dresdner Ateliers” heißt es jetzt “Neues aus unseren Ateliers”,  trägt der Tatsache Rechnung, dass unsere Mitglieder auch außerhalb des Dresdner Stadtgebiets arbeiten und leben.

Ganz frisch ist jetzt auch ein Signet, das dann dauerhaft als Titelbild und Wiedererkennung für dieses Format fungiert. Statt viele einzelne gekachelte Fotos von Werken der beteiligten Künstlerinnen und Künstler als Titelbild zu zeigen vermittelt das Signet das kaleidoskophafte der Veranstaltung. In den Farben und Formen greift es auch die Banderole unseres Imageflyers auf.

Alle Infos zusammengefasst

Last but not least wollen wir hier alle wichtigen Informationen noch einmal auf einen Blick vermitteln:

Ausstellungstitel:

Neues aus unseren Ateliers
Aktuelle Positionen
von 51 Mitgliedern des
Künstlerbund Dresden e.V.

Die ausstellenden Künstler:innen:

Leonore Adler | Kassandra von Aschenbach | Matthias Bausch | Peggy Berger | Beate Bilkenroth | Annette v. Bodecker-Büttner | Tom Böhm | Carsten Bürger | Gerhard Deke | Anke Ewers | Konstanze Feindt Eißner | Katrin Feist | Heinz Ferbert | Thorsten Fleischer |  Kerstin Franke-Gneuß | Karen Gäbler | Sebastian Glockmann | Catrin Große | Susanne Hampe | Heino Hellwig | Uwe Hempel | Roland Hensel | Karin Heyne | Anna Kasten | Lucia Maria Kaiser | Anke Kiermeier | Michael Lange | Hanif Lehmann | Matthias Lehmann | Katharina Lewonig | Steffen Lipski | Jörg Mai | Michaela Möller | Jana Morgenstern | Maja Nagel | Katharina Probst | Thomas Reichstein | Elisabeth Richter | Viola Schöpe | Petra Schulze | Constanze Schüttoff | Karola Smy | Olaf Stoy | Hartmut Trache | Gudrun Trendafilov | Biliana Vardjieva-Winkler | Heike Wadewitz | Christine Wahl | Rolf Walter |  Uwe Winkler | Peter Zimolong

Wo: Villa Eschebach, Volksbank Dresden-Bautzen eG, Georgenstr. 6, 01097 Dresden

Wann:  11. April 2023 – 9. Juni 2023

Midissage*: 09. Mai 2023, 18 Uhr; Laudatio: Katharina Arlt
*wegen der Osterfeiertage wird auf eine Vernissage verzichtet.

 

 

 

Atelier/Büroraum zu vermieten

Ab Mai 2023 steht folgendes Studio für ein Jahr zur Untervermietung zur Verfügung (mit der Möglichkeit auf Verlängerung). Hier die Daten:

Größe: 30 m2
Wo:  Im Herzen der Friedrichstadt, in ruhigem Innenhof
Ausstattung: Heizungen und vier große Fenster. Im Gemeinschaftsraum gibt es einen Wasseranschluss, eine Toilette und eine kleine Küchenzeile
Kosten: 302 EUR kalt
Kaution: 750 EUR
Kontakt: +4915733746760

Neben dem Raum befindet sich ein weiteres Atelier, in dem derzeit zwei Künstlerinnen arbeiten.

Publikumsliebling der 8. KÜNSTLERMESSE mit eigener Ausstellung

Von wegen White Cube! Lars Kohl belässt den Grund, auf dem er seine Malerei zeigt, ungern weiß. Damit überzeugte er das Publikum der vom Künstlerbund veranstalteten 8. KÜNSTLERMESSE DRESDEN. 

Jetzt liegt die Messe beinahe ein Jahr zurück, und sie wirkt nach. Die mit dem 1. Publikumspreis verbundene Personalausstellung hier in unserer Geschäftsstelle nutzt Lars Kohl gerade und versteht dabei auch unsere Wände als vielfarbige Folie für seine figurativen Arbeiten, für Aphorismen und Notizen.

“Ich betrachte eine Ausstellung weniger als Werkschau, denn vielmehr als eine Erlebniswelt für die Betrachtenden,” formuliert er sein Anliegen. Austausch und Kooperation sieht er als wesentliche Faktoren seines Arbeitens und freut sich jetzt vor allem auf gemeinsames Entdecken.

Seid herzlich eingeladen

zur Eröffnung am Donnerstag, den 9. März 2023, 18 Uhr
und auch zu diesen beiden Terminen:

Künstlergespräch mit Dr. Michael Wächter: 24.03.23, 19 Uhr
Finissage: 02.04.23, 15 Uhr.

Die Ausstellung dauert bis zum 6.4.2023 und ist zu unseren Geschäftszeiten geöffnet.

www.larskohl.de

Wettbewerb Kunst am Bau | Neubau Gymnasium LEO

Die Stadt Dresden (via STESAD GmbH) lobt für den Neubau des Gymnasiums LEO einen Wettbewerb für Kunst am Bau aus. Bis zum Sommer 2025 soll ein vierzügiges gymnasiales Schulgebäude entstehen. 

In Abstimmung und im Einklang mit der Architektur soll eine künstlerische Arbeit im Gebäude, am Gebäude oder in den Freianlagen realisiert werden.

Professionelle Künstler:innen und –gruppen mit Wohnsitz in Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen sind aufgefordert, sich in einem zweistufigen künstlerischen Wettbewerb zu beteiligen.  In der 1. Stufe (Bewerberphase) geht es schlichtweg, um die Teilnahme.

Aus den Bewerbungen wählt die Jury max. 8 Künstler:innen und –gruppen für die Teilnahme an der Wettbewerbsphase 2 aus. Die ausgewählten Teilnehmer werden aufgefordert, eine umsetzbare künstlerische Idee entsprechend der Aufgabenstellung auszuarbeiten. Der Siegerentwurf soll, eingebettet in die Baumaßnahmen, umgesetzt werden. Die Teilnehmer:innen der 2. Stufe erhalten einen Entschädigungsaufwand von 1.250 € brutto.

Bewerberverfahren (1. Stufe):  ab 27./28.02.2023

Bewerbungsschluss:  28.04.2023

Wettbewerb (2. Stufe):  ab 01.06.2023

Abgabetermin:  19.10.2023

Bekanntgabe der Preisträger:  voraussichtlich 21.11.2023

anschließend öffentliche Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge

Budget

70.000 € brutto zur Realisierung des Siegerentwurfs

Auslobungsunterlage abrufbar hier .

Fuchs und Hase, Kunst und Mensch

Dorfhain liegt am linken Talhang der Wilden Weißeritz, etwa 20 Km von Dresden entfernt. In einem der kleinsten Dörfer der Region gelingt es Olaf Stoy, den Menschen Kunst nahe zu bringen. Wir haben ihn gefragt, was es dazu braucht.

KBD:  Olaf, schon verrückt, nach Bannewitz und Freital hat es dich jetzt noch tiefer in die Provinz gezogen …

Olaf Stoy: … ins kleinste Dorf der Region! Ja, das ist schon verrückt, aber für mich auch zurück zu den Wurzeln. Ich bin in der Gegend aufgewachsen. Außerdem hat die Georado-Stiftung hier in einer ehemaligen Elektro-Fabrik neben anderem auch eine Kunstinitiative integriert. Der gehöre ich jetzt seit 2019 an und organisiere mit befreundeten Künstlerinnen und Künstlern Ausstellungen, Workshops, Lesungen und Konzerte. Ich habe hier mein Atelier und jede Menge Platz, um ungestört Projekte umzusetzen und mich auszutoben. Wenn du aus dem Fenster guckst, siehst du Stahl-Skulpturen, die mal im Berliner Tacheles standen und auf der anderen Seite, wo ich meinen Ausstellungsraum habe, schaust du in den Tharandter Wald. Hier haben sich schon die Romantiker wund gestoßen, hier gibt es Wald, Natur und jetzt mit uns auch Kunst.

Das ist übrigens eine Mischung, die wir auch gut nutzen können: Gerade im Sommer, wenn die Wandersleute unterwegs sind, laden wir zum Kultursonntag. Da kommt dann der Bertel aus Höckendorf und zeichnet, in der Galerie ArtToGo, die ich eingerichtet habe, ist Kunst von den Professionellen zu sehen und unten im Bistro gibt es auch was zu essen.

KBD: Das heißt neben denen, die beruflich von der Kunst leben, lädst du auch interessierte Laien ein?

OS: Ja, das A und O ist wirklich sensibel auf die Gegebenheiten vor Ort zu reagieren. Natürlich wäre es schon schön, etablierte Kunst zu zeigen. Aber mein Hauptbestreben ist, junge Künstler zu fördern, die noch am Start sind, und wo ich sehe, da ist ein super Potential da. Qualität statt bunter Knallbonbons. Mir geht es um handwerklich fundierte Kunst, die nachhaltig ist. Die nachwirkt.

KBD: Hat das mit damit zu tun, dass du es im ländlichen Raum mit einem anderen Publikum zu tun hast?

OS: Ich habe eine gewisse Einstellung zur Kunst. Mir persönlich hat die Kunstausübung und die Beschäftigung damit das ganze Leben über geholfen. Ich bin in keine Depressionen verfallen, habe immer Hoffnung gehabt und das will ich denen, die hierherkommen vermitteln: Kunst ist Hoffnung. Kunst ist der Kitt zwischen den Menschen. Letztes Jahr hat Chris Löhmann bspw. eine große Zeichnung ausgestellt, mit erotischen Anspielungen, mit Reflexionen auf die Nazi-Zeit. Da standen auch Menschen davor, die vollkommen unterschiedliche Ansichten hatten, aber dann über das gemeinsame Interpretieren plötzlich zu einem Konsens kamen.

KBD: Chris Löhmann, Lucas Oertel, das sind die Namen, die im letzten Jahr geladen waren auszustellen.

OS: Genau wie Catrin Große, Peggy Berger und Helena Zubler, die auch in jüngerer Zeit zu Gast waren. Das war übrigens spannend, weil sie drei unterschiedlichen Generationen angehören und dann beim Kulturfeierabend immer auf meine 13 „bösen“ Fragen reagieren, die ich einmal zusammengestellt habe, um auch alle BesucherInnen mitzunehmen.

KBD: Du interviewst also dann live? Wonach fragst du?

OS: Glaubst du an Talent, frage ich zum Beispiel und erhalte vollkommen unterschiedliche Antworten. Eine Erkenntnis aus diesen Gesprächen war, dass zum Talent immer auch Ehrgeiz gehört, sonst kommt man nicht weiter. Das ist spannend.

KBD: So ein bisschen spannend ist es auch, hier raus zu kommen nach Dorfhain.

OS: Ja, leider ist der öffentliche Nahverkehr nicht sehr gut ausgebaut und es fehlen auch noch vier Kilometer Wanderstrecke, um  vom Bahnhof Edle Krone leichter hierher zu kommen. Wir sind natürlich auch immer im Gespräch mit den Lokalpolitikern. Zum Glück bewegt sich aber ständig etwas weiter. Und manchmal auch zurück. Wie jetzt gerade.

KBD: Was ist passiert?

OS: Die Georado-Stiftung befindet sich gerade in einer Umstrukturierung. Wie es aussieht wird dabei wichtige Unterstützung für mich wegfallen wie eine freie Kuratorin, die mir projektbezogen zur Seite stand. Außerdem müssen Förderanträge gestellt und Abrechnungen gemacht werden. Momentan ist unklar, ob die Projektassistentin, die uns bisher dabei geholfen hat, weiterhin verfügbar sein wird. Ich brauche aber Planungssicherheit. Immerhin müssen wir mit besonderen Angeboten aufwarten.

Zur Wanderzeit in den warmen Monaten ist das kein Problem, aber im Winter die Leutchen hinter dem Ofen vor zu locken, ist doch ziemlich schwierig. Bisher habe ich das immer als Aufgabe, denn als Hindernis gesehen, aber die Kräfte sind endlich…

KBD: Was bedeutet das konkret für dieses Jahr?

OS: Für 2023 hatten wir ein Konzept für eine Ausstellung zur Förderung der aktuellen Zeichenkunst mit dem Arbeitstitel „Handzeichen D“ entwickelt. Geplant war Preisgelder und Ausstellungshonorare auszuloben und einen Katalog zu machen. Leider wurde die Förderung abgelehnt.

So ganz wollten wir von der Idee nicht ablassen, aber unter den derzeitigen Umständen sehe ich kaum eine Chance das Projekt umzusetzen. Inzwischen musste ich also unseren Ausstellungsplan anpassen. Wir backen etwas kleinere Brötchen. Aber es geht weiter!

KBD: Du lässt dich also so schnell nicht unterkriegen.

OS: Nein, ich bin ein „optimistischer Pessimist“ (lacht). Irgendwie wird es auch diesmal wieder weitergehen. Auch wenn es manchmal schon hart an die Belastungsgrenze geht.

KBD: Und der Lohn für all die harte Arbeit?

OS: Die beste Belohnung ist dann immer wieder eine gelungene Vernissage, ein Verkauf oder einfach eine schöne Abendveranstaltung. Beim letzten „Last-Minute-Weihnachtsmarkt“ ist das z.B. fabelhaft gelungen.

 Interview: Christine Gruler

Foto: Steffen Peters

Übrigens:

Clivia Bahrke, eine Dresdner Künstlerin, führt seit seit zwei Jahren auch Gespräche mit Künstlerinnen in ihren Ateliers.

Am 25.3., 18 Uhr, unterhält sie sich mit Olaf Stoy in seinem Atelier in Dorhain

https://www.ateliergespraeche.info/

Viele der bereits Interviewten sind Mitglieder im KBD. 

Willkommen! Neue Besen – Alte Hasen

Heute ist es soweit🧚‍♂️🧚‍♂️🧚‍♂️: Die fünfte Auflage unseres Willkommensformats bringt sechs Künstler:innen im Tandem (Neumitglied mit Bestandsmitglied) zusammen, deren Arbeiten Raum- und Zeitbezug genauso wie ein Verständnis von gemeinschaftlichem Arbeiten im Kollektiv eint. 

Mit zwei experimentellen Dokumentarfilmen gibt Lisa Maria Baier ihren Einstand im Künstlerbund. Ihrer Tandem-Partnerin Marion Kahnemann gleich, geht sie dabei weit über pure Ästhetik hinaus und verknüpft Themen wie das Judentum und die Verarbeitung des Holocaust mit der Gegenwart von Fremdenhass und dem Krieg in der Ukraine.

Katrin Kamrau, die nicht nur neu im KBD ist, sondern auch erst seit Kurzem in Dresden lebt, erkennt in Ina Weise eine Gleichgesinnte. Neben der Auseinandersetzung mit Räumen verbindet die beiden auch das Feld des Publizierens als künstlerische Praxis. Beide zeigen eine Auswahl von Publikationen ihrer künstlerischen Arbeit.

Suntje Sagerer spezialisiert sich in ihrem künstlerischen Schaffen auf die Präsentation im Kleinformat. Sie ist die Gründerin der Minimal Art Gallery (MAG), die sie seit 2014 stetig weiterentwickelt. Mit Heidi Morgenstern stellt sich sich eine Partnerin an die Seite, mit der sie neben der gemeinsamen Studienzeit, auch dringende Fragen nach Beschränkungen in Raum und Zeit verbinden.

Im Tandem  präsentieren sich vom 26.01. – 23.02.23 :

Lisa Maria Baier & Marion Kahnemann
Katrin Kamrau & Ina Weise
Suntje Sagerer & Heidi Morgenstern

Seid herzlich eingeladen!

Zur Eröffnung, am 26.01.23, 18 Uhr,  begrüßen

Christian Rätsch & Moritz Jason Wippermann.

Titelbild: Still aus dem Video von Lisa Maria Baier, “Person sees Tarkovsky’s Stalker”, 2022

Mehr zu lesen über ein Gemeinschaftsprojekt von Suntje Sagerer und Lisa Maria Baier, gibt es hier.

Info: WBKS

  • existiert seit 2019
  •  ist ein Angebot der SLUB Dresden und des Landesverband Bildende Kunst Sachsen e.V.
  • versteht sich als Schaufenster sächsischer Kunst
  • und digitales Archiv von Werkverzeichnissen mit Bild und Text
  • sowie als Quelle für die kunstwissenschaftliche Forschung und für kuratorische oder thematische Recherchen.
  • Jede:r entscheidet selbst, ob die eigenen Angaben veröffentlicht werden oder nur internen Dokumentationszwecken dienen.
  • Susanne Magister berät monatlich einmal, am ersten Dienstag des Monats in der Geschäftsstelle des KBD.
  • Terminvereinbarung unter s.magister@lbk-sachsen.de

Auf immer digital – Werkdatenbank Bildende Kunst Sachsen

Sie existiert bereits seit 2019 und doch ist die “Werkdatenbank Bildende Kunst Sachsen” (WBKS) vielen noch gar kein Begriff. Dabei wird sie seither kontinuierlich gefördert. Susanne Magister, die immer am ersten Dienstag im Monat in unseren Räumen Beratungsgespräche anbietet, bringt uns auf den allerneuesten Stand.

KBD: Die WBKS gilt als Pionierleistung, da sie bundesweit das erste Projekt war, in dem künstlerische Werkbestände von Künstler:innen und Nachlasshalter:innen selbst erfasst und gebündelt präsentiert werden können.

Susanne Magister: Richtig. Der jetzt vorliegenden WBKS liegt eine Vorläuferversion zugrunde, die angedockt an die „Künstlernachlässe Berlin/Brandenburg“ an die sächsischen Bedürfnisse angepasst war. Aus der heraus konnte dann, seit 2016, und in Kooperation mit der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek (SLUB), die WBKS entwickelt werden. Eine große Fördersumme des SMWKT hat das möglich gemacht. Der Prototyp wurde 2019 vorgestellt und wird sukzessive und sachsenweit weiterentwickelt, d.h. die Verbände in Chemnitz, Dresden und Leipzig arbeiten gemeinsam daran.

KBD: Wie ist der aktuelle Stand?

SM: Mittlerweile sind insgesamt 26.000 Werke eingestellt, knapp 170 Künstler:innen sind angemeldet, online sichtbar sind davon etwas über 100.

Um die Struktur der Datenbank noch genauer zu erklären: Jede Person hat die Chance, eigene Werke in beliebiger Zahl einzustellen. Wir empfehlen immer einen Kernbestand. Im zweiten Schritt kann er/sie entscheiden, welche der Arbeiten wirklich öffentlich zugänglich sein sollen. Ein großer Mehrwert ist schließlich auch die seit 2022 Stück für Stück erfolgende Weitergabe der Werkdatensätze in Verbundnetzwerke (Deutsche Fotothek, arthistoricum.net, Deutsche Digitale Bibliothek (DDB sowie Europeana), was die Sichtbarkeit der sächsischen Kunstschaffenden weiter erhöht.

KBD: Das Wichtigste zur Werkdatenbank in Kürze: Susanne, was ist das Hauptanliegen des Projekts?

SM: Zum einen und allem voran ist sie ein Handwerkszeug für die einzelne Künstler:innen, die sich mit ihrer Eingabe eine digitale Werkdatenbank online und in beliebiger Größe sichern kann. Darüber hinaus ist damit nicht nur die Sichtbarkeit einzelner gesichert, sondern insgesamt erscheint die WBKS dann auch als ein Schaufenster für die sächsische Kunst.

Außerdem dient die WBKS auch als Recherche- und Netzwerktool für Kunstwissenschaftler, Galeristen oder Museumsmitarbeiter. Die haben die Möglichkeit mit einer sehr komplexen Verschlagwortung, sei es nach Themen, Medien, Materialien und verschiedenen anderen Kriterien zu suchen. Wir sind hier beständig dabei zu erweitern. Das ist die Ausgabeseite, die mindestens genauso wichtig ist.

KBD: Du bist 2019 eingestiegen. Inzwischen hast du schon wieviel Beratungen durchgeführt?

SM: Seit ich 2019 eingestiegen bin, gibt es dieses monatliche Angebot, sich dienstags im Künstlerbund beraten zu lassen. Darüber hinaus ist es jederzeit möglich, telefonisch nochmal nachzuhaken oder auch überhaupt telefonisch oder per Mail Dinge zu klären. Es werden schon so um die 100 Beratungsgespräche sein, die ich inzwischen geführt habe. Viel Zeit nimmt die Betreuung der Nachlässe ein, wo wir dann vor Ort auch über längere Zeit und ganz intensiv zusammenarbeiten.

KBD: Und hier müsst ihr beständig um die weitere Finanzierung bangen.

SM: Die gute Nachricht zuerst: Zum Glück ist die Langzeitarchivierung und technische Betreuung der Datenbank selbst dauerhaft über die SLUB gegeben. Es besteht also kein Anlass zur Sorge, dass die einmal hochgeladenen Daten dann nicht mehr abrufbar sind.

Was aber die für uns so wichtige Anlaufstelle für Beratungen und in bestimmten Fällen auch konkrete Unterstützungsleistungen z.B. bzgl. der Digitalisierung von Datenbeständen anbetrifft, hier ist die personelle Situation zumindest für die nächsten beiden Jahre gesichert.

Denn, obwohl bereits Tutorials entwickelt wurden und auch ein Handbuch im Entstehen begriffen ist, ersetzt das nicht die persönliche Beratung und Hilfestellung. Im ein oder anderen Fall ist das persönliche Gespräch dann doch der entscheidende Anstoß, sich zu registrieren und die eigenen Daten hochzuladen oder sich überhaupt mit dem Thema Nachlass zu beschäftigen

Sie ist allerdings abhängig von der Haushaltsplanung des Freistaates Sachsen, sodass wir hier immer wieder gegenüber den Regierungsparteien vermitteln müssen, wie wichtig digitale Instrumente und eine digitale Entsprechung für die Vermittlung von zeitgenössischer künstlerischer Arbeit ist.  Dazu gehört natürlich auch die Diskussion um die Erhaltung der physischen Werke.

KBD: Aktuell wird die WBKS noch einmal erweitert. Was steht gerade an?

SM: Der LBK ist tatsächlich sehr umtriebig, neue Fördertöpfe aufzutun. Gerade eben wird die Datenbank auf diese Weise um eine digitale Ausstellung erweitert und damit nochmal auf eine neue Ebene gehoben. Es entsteht hier eine 3D-Ausstellungsplattform, die es den Künstlern perspektivisch ermöglicht, selbst eine eigene Ausstellung zu kuratieren. Genauso können gemeinsam mit dem LBK thematische Ausstellungen generiert werden. Die erlauben es digitalen Besuchern, einen digitalen Ausstellungsraum zu betreten.

KBD: Das ist aber im Moment noch Zukunftsmusik?

SM: Das ist Zukunftsmusik, aber heiß am Entwickeln – das kommt in diesem Jahr! Hierfür konnten Mittel aus dem Förderprogramm KulturErhalt des SMWKT gewonnen werden, welches ausdrücklich zur Resilienzstärkung und Entwicklung digitaler Konzepte im Kulturbereich aufgelegt wurde.

KBD: Es entsteht also keine Doppelung, sondern wirklich etwas Neues?

SM: Ja, denn es ist wirklich eine andere Sache, ob man sich Kunst flach in der Werkdatenbank abruft oder durch einen digitalen Raum geht. Außerdem ermöglicht es Künstlern, sich niedrigschwellig eine eigene virtuelle Ausstellung zu erstellen und damit dann auch in Schließ-, Pandemie- oder anderen Ausfallszeiten zumindest online präsent zu sein.

KBD: Diese Räume werden dann auch richtig gestaltet sein?

SM: Es wird sich schon um einen vorgegebenen Show-Room handeln, der aber ähnlich wie im realen Ausstellungsraum Möglichkeiten bietet, Wandflächen farbig zu gestalten oder Stellwände einzubringen.

Eine weitere Idee dabei ist auch, die Werkdatenbank nochmal anders erfahrbar zu machen. Über die Verschlagwortung ist es möglich nach Themen wie bspw. Akt, Engel, Pleinair, digitale Gruppen-Ausstellungen umzusetzen.

KBD: Letzte Frage: Können auch Audios und Videos eingebunden werden?

SM: Leider nein, aktuell geht das noch gar nicht, aber die Programmierer:innen arbeiten derzeit daran. Hier wird noch nach Lösungen gesucht, weil es problematisch ist, Hunderte Megabyte große Dateien aufzunehmen. Auch eine Verlinkung auf andere Plattformen wie Vimeo oder YouTube ist nicht wirklich zufriedenstellend.

Interview und Foto: Christine Gruler

Kurzinfos hier

Junge Künstler:innenbund trifft sich im Mai

Der Junge Künstler:innenbund ist ein Angebot des KBD für Mitglieder unter 40 Jahren. In regelmäßigen Treffen bietet er Raum für den Austausch über Themen junger Künstler:innen und gibt die Möglichkeit, in hybriden Formaten auch selbst initiativ zu werden.

Dabei geht’s um diese Fragen wie diese:

Wie sieht es eigentlich mit Kind und Residenzstipendium aus? Welche Förderungen sind im Moment aktuell? Wie komme ich an ein günstiges Atelier? Wer hat Lust auf ein Projekt? Das sind nur ein paar Fragen die wir im jungen Künstler:innenbund stellen.

In einer lockeren Runde treffen wir uns in unseren Ateliers und kommen so ins Gespräch, lernen uns kennen und tauschen uns aus über die Dinge, die uns im Moment ganz besonders beschäftigen.

Das nächste Treffen ist am

4.  Maiab 17 Uhr.

Diesmal im Atelier von  Moritz Jason Wippermann, Käthe-Kollwitz-Ufer 31, 01307 Dresden.

Für weitere Ideen zu Themen, gemeinsamen Veranstaltungsbesuchen und für Einladungen in euer Atelier sind wir offen. Richtet euch bitte an martina.remlinger@kuenstlerbund-dresden.de.