Allianz der Freien Künste fordert Hilfen in der Energiekrise

Die steigenden Energie- und Strompreise bedrohen die freie Kunst- und Kulturszene existentiell.  Nach Corona erlebt sie gerade ein Déjà-vu. Mit der Allianz der Freien Künste (AKF) richtet sich jetzt ein breites Bündnis an die Politik.

Die Allianz der Freien Künste (AFK), ein Bündnis aus 20 Verbänden der Freien Künste, dem auch der BBK angehört,  begrüßt zwar, dass im Rahmen des Wirtschaftsstabilisie­rungsfonds 1 Milliarde Euro für gezielte Hilfen für Kultureinrichtungen bereitgestellt wer­den. Hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung dieser Hilfen fordert sie allerdings die Verant­wortlichen in Bund und Ländern  auf, den Begriff der „Kultureinrichtungen“ weit zu fassen und die zahlreichen freien und privat getragenen Kulturorte unter den Schutzschirm zu holen.

Kulturorte sind unverzichtbare Begegnungsstätten

Diese Orte, so macht die Allianz deutlich, sind nicht nur elementar für die Berufsausübung der freischaffenden Künstler:innen – es handelt sich auch um unverzichtbare Begegnungs­stätten, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern.

Und um dem Déjà-vu-Erlebnis etwas entgegen zu setzen betont Helge-Björn Meyer, Co-Sprecher AKF: „Nachdem selbstständige Künstler*innen bereits durch die Corona-Pandemie immense wirtschaftliche Einbußen zu verzeichnen haben, drohen jetzt im Zuge der Energiekrise zusätzlich weitere Umsatzeinbrüche. Wir appellieren an die Bundesländer, dieser Ab­wärtsspirale entgegenzuwirken und geeignete Unterstützungsmaßnahmen auf den Weg zu bringen. In der Corona-Pandemie erprobte Hilfsprogramme wie z. B. niedrigschwellig angelegte und unbürokratisch zu beantragende Stipendien können hier Wirkung entfal­ten.”

Darüber hinaus appelliert die AFK an die Politik, die Fachexpertise der Interessenver­bände aller Sparten einzubeziehen – eine Form der Zusammenarbeit, die sich schon bei Bewältigung der Corona-Krise als hilfreich und zielführend erwiesen habe.

Mehr Informationen hier.

 

Gefährdete Kunstorte in Dresden

Suntje Sagerer hat ihr Konzept der Minimal Art Gallery (MAG) weiterentwickelt und gemeinsam mit ihrer Kollegin Lisa Maria Baier ein Projekt ins Leben gerufen, das die drängende Raumfrage sichtbar macht. Wir haben mit den beiden gesprochen.

KBD: Suntje, du hast schon 2014 ein Konzept entwickelt, bei dem du mit sehr wenig Raum auskommst. Was war damals dein Ausgangspunkt?

 Suntje Sagerer: Damals war es die Situation Künstlerin und gleichzeitig Mutter zu sein. Ich bin noch im Studium Mutter geworden und habe schnell gemerkt, dass ich nicht mehr genügend Zeit und Konzentration hatte.  Mein Kleinkind hat viel Aufmerksamkeit gefordert und trotzdem wollte ich meinen Job als Künstlerin nicht aufgeben, weitermachen. Wenn du einmal in Kunst denkst, denkst du schon beim Aufwachen darüber nach, wie du diese oder jene Idee am besten verwirklichen kannst und abends schläfst du damit auch wieder ein.

Du hast dann einen tollen Weg gefunden, als du bei deinen Eltern auf dem Dachboden stöbertest.

Suntje Sagerer: Ja, ich stieß dort auf die Puppenstuben-Utensilien meiner Kindheit und fing an, damit Szenerien aufzubauen. Ich baute mir kleine Räume aus Schachteln und begann diese Szenerien mit Puppen und Möbeln im DDR-Design zu fotografieren. In der dabei entstandenen Fotoserie Masters of Society ging es um unkonventionelle Familienbilder, also eher um das Gegenteil einer heilen Welt. Es war auch eine Art Reflexion meines eigenen Zustands. Die innere Welt intensiv nach außen zu bringen, das ist eine authentische Form von Kreation. Und darum geht es mir auch jetzt.

Zusätzlich zur Beschäftigung mit dir und deiner Situation verfolgst du inzwischen aber auch einen Ansatz, der nicht nur minimalistisch, sondern zusätzlich auch kollektiv ist.

Suntje Sagerer: Tatsächlich hat sich das schrittweise aus der Fotoserie, die ich 2013 in Shanghai zeigte, heraus so entwickelt. Mir fehlte der Kontakt zu Kollegen, ich hatte den Wunsch aus meiner Mutterrolle auszubrechen und in der Kunstwelt wieder mehr mitzuspielen. Aus meiner Sammel-Leidenschaft wurde die Minimal Art Gallery. Meine Idee war, eine Ausstellung mit echten Kunstwerken in das kleine Haus zu kuratieren, die Galerie in klein.

Indem du Kolleg:innen eingeladen hast, bei dir auszustellen, gelang es dir  am Ende, 18 Künstler:innen auf 2 m2 Raum unterzubringen. Wie hat sich das angefühlt?

Suntje Sagerer: Es war wirklich großartig, denn ich bekam genau das, was ich wollte und brauchte: Kontakt, Austausch und eine Menge Spaß! Und ich erinnere mich noch heute an alle einzelnen Positionen in dieser MAG und bin sehr dankbar für die tolle Unterstützung, für die vielen Ideen, denn das hatte ja auch einen großen integrativen Aspekt.

In diesem Jahr bist du noch einen Schritt weiter gegangen. Du hast in einem alten Camper einen „Artspace“ eingerichtet und nennst das MAG mobile. Was willst du hier neben bewegen?

Suntje Sagerer: Es geht auch darum, mit einer schwierigen Situation umzugehen und damit künstlerisch zu arbeiten. Konkret möchte ich auf die immer weniger werdenden Frei- und Kreativräume aufmerksam machen. Darauf, dass die Kunstwelt immer elitärer wird und dass, wer nicht aus wohlhabendem Elternhaus oder aus einer renommierten Künstlerfamilie stammt, kaum Chancen hat die gefragten überdimensionalen Werke zu schaffen.

Freiräume für Kunst zu erhalten, daraus ist jetzt ein Projekt in Kooperation mit Lisa Maria Baier entstanden. Wie seid ihr hier zusammengekommen?

Lisa Maria Baier: Wir sind Freundinnen und Kolleginnen. Suntje fragte mich, ob ich nicht ein Projekt in ihrem Bus machen wolle. Daraufhin habe ich ein Konzept entwickelt auf der Basis „Sleeping in my car- what if there is no room“.

Also, was machen, wenn ich am Ende im Auto schlafen muss, wenn ich mir alles andere nicht mehr leisten kann?

Lisa Maria Baier: Ja, tatsächlich ist es ja so, dass binnen kürzester Zeit jeder bezahlbare Projekt- und Freiraum besetzt und vermietet wird. Die Orte leisten damit immer einen großen Beitrag für das soziokulturelle Leben in Dresden. Doch dieses Engagement wird selten nachhaltig geschützt oder gefördert. Die Tendenz der Stadt Dresden kreative Freiräume und bezahlbare Ateliers, Proberäume und Werkstätten zu halten, sinkt deutlich. Gleichzeitig zeigt aber der Wille und die Bereitschaft vieler Menschen, solche Orte lebendig zu halten, dass es noch immer möglich ist, unkommerziell einen Freiraum ganz nach eigenen Vorstellungen zu gestalten.

Du hast jetzt bereits einige Protagnisten der Freien Szene ins MAG mobile geladen und mit ihnen gesprochen.

 Lisa Maria Baier: Genau, ich habe bspw. Christiane Mennicke-Schwarz vom Kunsthaus in den Bus geladen, die Bildenden Künstlerinnen Claudia Kleiner und Sara Hoppe. Kamera, Schnitt, Ton, das sind außerdem meine Jobs.

 Was erhofft ihr euch von eurem Projekt?

 Wir wollen die Situation Kulturschaffender in Subkulturbereichen sichtbar machen. Wir wünschen uns Vernetzung. Und am Ende steht der große Wunsch nach subventionierten Kreativräumen im Stadtinnern.

Abschließend: Wo müssten die Stellschrauben gestellt werden, damit endlich was anders wird?

Lisa Maria Baier: Arbeitsräume müssen dringend auch durch Subventionen, durch öffentliche Gelder mitfinanziert werden. Um bestehende Kreativräume bezahlbar zu erhalten, müssten auch Gelder von der Hochkultur auf die Subkultur umverteilt werden. Deshalb ist unser Ziel auch, den mit Hilfe weiterer Interviews entstehenden Film zum Thema „Gefährdete Kunstorte in Dresden“ am Ende vor dem Rathaus, verbunden mit einer Kundgebung, zu zeigen. Wir wollen Herrn Hilbert an seine Versprechen erinnern.

Interview: Christine Gruler

Über diesen Link geht es zum Video von Lisa Maria Baier 

Aufruf: Jüdische Geschäfte in Dresden

Lisa Maria Baier, Neu-Mitglied im KBD seit diesem Frühjahr, und vielen schon bekannt durch die Medienberichterstattung über ihre politische Aktion in Görlitz, ruft euch um Hilfe für ihr neues Projekt:  “Geschäft gesucht”.

In Zusammenarbeit mit Gabriele Atanassow, einer Archivarin, die in Dresden die Namen von 7100 jüdischen NS-Opfern in Dresden erfasst, hat Lisa Maria Baier bereits die Geschäftsstellen von über 70 jüdischen Unternehmer:innen ausfindig machen können.

Es sei schwierig, erzählt sie, an diese Informationen zu gelangen, weil keine öffentliche Kartei der über die SA gelisteten jüdischen Geschäfte existiere. Anhand damaliger Zeitungsanzeigen konnte sie dennoch bereits ein Archiv aus alten Werbeplakaten der Jahre zwischen 1920 und 1938 erstellen, das auch die Namen der jüdischen Gewerbetreibenden sowie die Anschrift der Geschäfte enthält.

Weitere Beweise für erfolgreiches jüdisches Unternehmertun gesucht

Jetzt sucht sie weiter nach Beweisen für das erfolgreiche Unternehmer:innenleben der jüdischen Bevölkerung in Dresden. “Zusammen mit meinem Künstlerkollegen Christian Silvester Seemann haben wir Aufsteller gebaut,” erklärt Baier,  “welche die Plakate als ‘Kundenstopper’ zeigen. Unter der Überschrift: “Geschäft gesucht”.

Die Schilder waren am 9.11.2022 schon auf der Weißen Gasse, Ecke Wilsdruffer Strasse, im Öffentlichen Raum zu sehen und in Kooperation mit dem “Gang des Gedenkens” auch vor dem Kulturpalast.

Als Anliegen formuliert Lisa Maria Baier: “Die Frage, wo die Geschäfte sind, soll die Vergangenheit in die Gegenwart rücken und Passant*innen dazu bringen, selbst Sensibilität und Neugier zu entwickeln, für das Archiv und dessen Erweiterung.”

Unter folgendem Link ist eine von ihr erstellte Karte einsehbar, die für Erweiterungen und Veränderungen offen ist:

https://www.google.com/maps/d/edit?mid=1Zgs3BWY3B1WlIPEA-1SkV97lakoKo98&ll=51.049778554267405%2C13.712542999999986&z=13

Und genau hier seid Ihr auch gefragt: Lisa Maria Baier ist für jede weitere Information,  jede Geschichte, jede Erinnerung und jeden Hinweis offen.

 

Aufruf: Bioökonomie aus Sicht von Kunst und Design

Das Fraunhofer Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) in Suttgart schreibt die Erstellung eines Kunstwerks “Zukunft der Wirtschaft: Bioökonomie” aus.

Im Rahmen des Kunstprojekts “Look@BioEconomy” sind Künstler:innen und Designer:innen gesucht, die die Prinzipien der Bioökononomie gestalterisch in Form einer Skulptur oder Installation umsetzen.

“Das Projekt”, so formulieren es die Initiatoren,  “hat ein Kunst- oder Designwerk zum Ziel, das die Notwendigkeit des Wandels unserer Wirtschaft und Gesellschaft in besonderer Weise vor Augen führt: Von der nahezu ausschließlichen Nutzung von fossilen Rohstoffen wie Erdöl und Kohle hin zu einer Produktion, in der vorwiegend nachwachsende Rohstoffe verwendet werden. Diese zukunftsweisende, nachhaltige Wirtschaftsweise wird »Bioökonomie« genannt.”

Ausführliche Informationen erhaltet Ihr über den Flyer  und über diesen Link.

 

Projektstipendium KunstKommunikation

Die neue Bewerbungsphase für das deutschlandweit einmalige Projektstipendium KunstKommunikation startet. Bis zum 25. Januar 2023 (Poststempel) beim DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst einzureichen.

 

Als Herzstück des DA (Denkmal und Atelier), Kunsthaus Kloster Gravenhorst, fördert der Kreis Steinfurt mit dem Projektstipendium KunstKommunikation partizipatorische Kunstprojekte und Interventionen im ländlichen Raum auf internationaler Ebene.

Getreu dem Motto »Mitmachen und Mitdenken« sprechen die Kunstprojekte seit über fünfzehn Jahren eine breite, regionale Öffentlichkeit an und laden dazu ein, aktiver Teil des Kunstgeschehens zu sein. “Das DA, Kunsthaus”, so lautet die Selbstbeschreibung “ist die erste Institution in Deutschland, die Kunst zwischen Partizipation und Intervention im ländlichen Raum zeigt und auf internationaler Ebene fördert.”

Bewerben können sich Künstler:innen und Künstlergruppen, ohne Altersbegrenzung. Es besteht keine Residenzpflicht, sondern eine mit der Leitung abgestimmte projektbezogene Aufenthaltsdauer.

Bewerbungsschluss: 25. Januar 2023 (Poststempel) 

 

Hier geht es zu weiteren Informationen und zu den Ausschreibungsunterlagen: 

Das Stipendium – DA Kunsthaus (da-kunsthaus.de)

Junger Künstler:innenbund trifft sich Anfang Januar

Der Junge Künstler:innenbund ist ein Angebot des KBD für Mitglieder unter 40 Jahren. In regelmäßigen Treffen bietet er Raum für den Austausch über Themen junger Künstler:innen und gibt die Möglichkeit, in hybriden Formaten auch selbst initiativ zu werden.

Das nächste Treffen ist am

2. Februar 2023,  ab 18 Uhr. 

Ihr könnt auch später dazustoßen, wenn ihr es nicht bis 18 Uhr schafft.  Das neue Jahr ist auch gleichzeitig der Auftakt zu dynamischeren Treffen, die wir in eure Ateliers verlegen. Das nächste Treffen findet im Johannstädter Atelier von Lucas Oertel, auf der Pöppelmannstr. 2  statt.

Für weitere Ideen zu Themen, gemeinsamen Veranstaltungsbesuchen und für Einladungen in euer Atelier sind wir offen. Richtet euch bitte an martina.remlinger@kuenstlerbund-dresden.de.

 

 

Willkommen! Neue Besen – Alte Hasen

Noch bis zum 24.11. präsentieren sich im inzwischen bewährten Gespann mit einem/einer jeweils selbst gewählten Tandem-Partner:in drei Neu-Mitglieder des Künstlerbund Dresden e.V. in der vierten Auflage des neu konzipierten Formats.

Jahna Dahms, die als Konzeptkünstlerin u.a. nach einer universellen Formensprache sucht, hat sich mit Ulrike Mundt eine Bestandskünstlerin ins Gespann genommen, die in Skulptur und Objekt an der Grenze zwischen Kunst und Design arbeitet.

Folker Fuchs hat sich malerisch und grafisch ausschließlich der Abstraktion verschrieben, während sich die von ihm gewählte Tandem-Partnerin Karen Koschnik sowohl in der Fläche als auch im Objekt immer im Bereich des Figurativen bewegt.

Ana Pireva, deren Papierarbeiten zuweilen auch in die dritte Dimension wachsen und zu raumfüllenden Installationen werden können, findet in Doris Titze ein Bestandsmitglied, zu deren zeichnerischer Haltung sie sich hingezogen fühlt.

Wir freuen uns also über Arbeiten der Tandem-Paare:

Jahna Dahms mit Ulrike Mundt
Folker Fuchs mit Karen Koschnik
Ana Pireva mit Doris Titze

Schaut vorbei!

Eröffnung: 27.10.2022 | 18 Uhr; Begrüßung: Marion Kahnemann und Janina Kracht

Ausstellungsdauer:  27.10. – 24.11.2022

Öffnungszeiten: Di und Do, 9.30 – 17 Uhr

 

Headerbild: Folker Fuchs, Ohne Titel, Gouache auf Papier, 2022

14. Biennale sächsischer Druckgrafik

Der Herbst ist da. Aber in Chemnitz fallen keine Blätter. Bis zum 20.11.2022 bringt die Neue Sächsische Galerie Chemnitz stattdessen Blätter an die Wand von vielen, die in der sächsischen Grafik-Landschaft pointiert Position beziehen.

Hundert Grafiken, ein Fokus: Bei dieser 14. Ausgabe der Biennale sächsischer Druckgrafik möchte die Neue Sächsische Galerie konzentrieren auf “untergründige gesellschaftliche Prozesse (…), die zunehmende Kälte des gesellschaftlichen Klimas ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken und auf den Nullpunkt als Umkehrpunkt und gleichzeitigen Teil einer Skala für prozessuale Wahrnehmungen verweisen.” Mit dem Titel “Unter Null” sollen gesellschaftliche Verwerfungen und Prozesse, die unter der Oberfläche brodeln angesprochen werden, so der Veranstalter.

Chris Löhmann, hier im Foto (Peter Hofmann) beim Druck seiner Arbeit “Night and fog (das jüngste Gericht)“, ist mit zwei Arbeiten vertreten.

Weitere beteiligte Künstler:innen des Künstlerbund Dresden: Hubertus Giebe,  Helene Heyder, Chris Löhmann, Maja Nagel, Detlef Schweiger, Karola Smy, Wolfgang Smy, Frank Voigt, Theresa Wenzel

Unter Null – Ausstellung vom 20.09. bis 20.11.2022 in der Neuen Sächsischen Galerie Chemnitz

Mehr Informationen zu Führungen, und Veranstaltungen hier.

 

Neue Legislatur – neuer Vorstand

Ein neuer Vorstand ist gewählt und wird nun wieder für ein Jahr die Geschicke des Künstlerbundes mit lenken.
Ihm gehören an:
Thomas Hellinger, Marion Kahnemann, Karen Koschnick, Janina Kracht, Jens Küster, Katharina Lewonig, Christian Rätsch, Günter Schöttner, Ulrich F. Stanke und Moritz Wippermann.

Tina Wohlfarth gewinnt mit Ophelia

Wir gratulieren unserem Mitglied: Die Dresdner Künstlerin Tina Wohlfarth hat einen der fünf Förderpreise der Internationalen Grafik-Biennale des renommierten National Taiwan Museum of Fine Arts gewonnen. 

Ophelia, eine Figur aus Shakespeares “Hamlet” hat bereits viele Künstler:innen angeregt. Bekannt ist vor allem die im Flussbett dahintreibende Schöne von John Everett Millais.

Für Tina Wohlfarth ist Ophelia, so formuliert sie es,  das zeitgemäße Synonym der Frau. Unabhängig von Hautfarbe, Kulturkreis, politischer, religiöser oder sexueller Orientierung stehe diese Figur für Zerrissenheit und Fragilität.

Wie ihr Agent mitteilte, überzeugte Tina Wohlfahrts “Ophelia 1/7”  mit einer Kombination aus Schabtechnik und Papierschnitt in dem weltweit ausgeschriebenen Druckgrafik-Wettbewerb eines der größten Museen Asiens. Wohlfahrt ist eine von zehn auf der Museums-Homepage veröffentlichten Gewinnern. Sie sei die einzige Deutsche unter den 187 Finalisten aus über 40 Ländern. Mehr als 1000 Künstler:innen hätten Arbeiten eingesandt.


Foto: Diana Klunker

Bereits 2018 habe Wohlfarth den Gold Prize des Wettbewerbs gewonnen, bei noch stärkerer Konkurrenz von 2000 Künstler:innen aus 85 Ländern. Ihr Erfolg sei umso bemerkenswerter, da Kunsttechnik im druckgrafischen Bereich in asiatischen Ländern einen hohen Stellenwert habe.

Teil des Merit Preises ist auch eine Reise zur diesjährigen International Biennal Print Exhibit , die im August zu sehen ist. Neben der Präsentation in der Ausstellung wird Wohlfahrt ihre Arbeit dort auch in einem Vortrag vorstellen.

Wohlfarth stammt Thüringen. Sie studierte an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und war Meisterschülerin von Elke Hopfe und Martin Honert. Jetzt lebt und arbeitet sie in Dresden und ist Mitglied im Künstlerbund Dresden.