Kunst ist Arbeit – pay the artist!

Ein neuer Meilenstein ist gesetzt:  KulturstaatsministerinClaudia Roth hat  angekündigt, ab 2024 Honoraruntergrenzen für die Vergütung künstlerischer Leistungen auf Bundesebene einzuführen. 

Bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Kulturrats am 21. September 2023  hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth MdB angekündigt, dass die vom Bund geförderten  Kultureinrichtungen ab dem kommenden Jahr für Leistungen von freiberuflich arbeitenden Künstlerinnen und Künstler mindestens Honorare in Höhe einer Honoraruntergrenze zahlen müssen.

Der Geschäftsführer des Deutschen KulturratesOlaf Zimmermann, sagte dazu: „Das ist ein sehr wichtiges Signal, denn bislang liegt ihr Durchschnittseinkommen unter 20.000 Euro brutto im Jahr. Die Zeiten, in der die schwierige wirtschaftlichen Lage der selbstständigen Kulturschaffenden nur bedauert wurde, geht glücklicherweise zu Ende. Jetzt werden tatsächlich Verbesserungen auf den Weg gebracht. Die Basishonorare oder Honoraruntergrenzen für freiberuflich arbeitende Künstlerinnen und Künstler sind ein besonders wichtiger Baustein zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage von Künstlerinnen und Künstlern.“

Auch  der BBK Bundesverband begrüßt die Ankündigung, denn damit nähert sich die Bundesregierung einem wichtigen kulturpolitischen Ziel der Koalitionsvereinbarung weiter an. Mit der zügigen Umsetzung der Ankündigung kann der Bund eine Vorbildrolle einnehmen. Dies
unterstützt auch die Länder dabei, die sog. Honorarmatrix der
Kulturministerkonferenz mit Leben zu füllen.

Für den Bereich der Bildenden Kunst bietet der „Leitfaden Honorare für Bildende Künstlerinnen und Künstler“ eine fundierte Grundlage.  Er wird von den großen Künstler:innenverbänden BBK, Deutscher Künstlerbund und GEDOK getragen und findet schon jetzt zunehmend Anwendung in der Praxis.

Dagmar Schmidt und Marcel Noack, BBK-Bundesvorsitzende: „Kunst ist Arbeit, wie Bundesarbeitsminister Hubertus Heil anlässlich des KSK-Jubiläums richtig sagte. Die Ankündigung von Claudia Roth ist ein wichtiger Schritt zur
Verbesserung der vielfach prekären Lage von Künstlerinnen und Künstlern. Denn bessere Einkommen machen resilienter gegen Krisen und sichern ab gegen Altersarmut.

(BBK/Deutscher Kulturrat)

WILLKOMMEN! Neue Besen – Alte Hasen

Maria Morgenstern, Vage, Fotografie, 2023

Zur siebten Auflage des sympathischen Begegnungsformats im Künstlerbund Dresden haben sich acht Künstler:innen im Tandem zusammengefunden.

Neu-Mitglied Regine Bartholdt präsentiert zwei Werke der Serie „Lichtgrafik“, die, ausgehend von einer künstlerischen Idee, dann innerhalb eines fotografischen Prozesses entstehen. Die Inszenierung der Formen mit den Farben des Lichts, deren Schichtungen und Überlagerungen stehen dabei im Fokus.  Mit Angela Knöckel-Reihnöl verbindet sie die konkret-konstruktive Kunst. Letztere hat sich als Tandem-Partnerin sogar direkt auf eine der Lichtgrafiken bezogen und eigens für das WILLKOMMEN eine neue Arbeit geschaffen. Ähnlich wie Barthold untersucht sie in ihrer Malerei das Prinzip von Durchdringung, Überschneidung und Abgrenzung –  hier übrigens anhand eines urbanen Grundrisses in Dresden.

Die figürliche Darstellung von Mensch und Tier ist  Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeit des Holzbildhauers Carsten Bürger. Sein Anliegen ist es, der Wesenhaftigkeit des Seins nachzuspüren und dafür eine glaubhafte Darstellung von Körperlichkeit zu finden.  Mit Oskar Staudinger wählt er sich ein Bestandsmitglied, der u.a. auch in seinem Nebenjob in der Pathologie dem Wesen vom Sein gründlich auf der Spur ist und der seine figurativen Arbeit darüberhinaus auch als Einladung versteht, über die wesentlichen Dinge nachzudenken sowie eigene Interpretationen zu finden.

Die Malerin Vera Lang, deren Lieblingsmetapher fließendes Wasser ist, hat es bei der Suche nach einem Bestandsmitglied in unserer Mitgliederliste bis zum Buchstaben K gemacht. Hier wurde sie fündig. In Lucia Maria Kaiser trifft sie neben der Energie Licht, die Lucia schon im Vornamen trägt, auch eine Person,  die sie gleich beim ersten Besuch sympathisch findet. In einem gemeinsam gewählten Format treten die beiden jetzt auch in der Ausstellung sichtbar miteinander in Dialog.

Maria K. Morgenstern interessiert in ihren Arbeiten das Spiel mit den Prozessen von Verbergen und Enthüllen. Sowohl in ihren seriell angelegten Tuschearbeiten, als auch in ihren Fotografien finden sich immer wieder Aspekte, die sie in darauffolgenden Arbeiten erneut aufgreift und entweder beantwortet oder negiert. In dieser Ausstellung zeigt sie ihr künstlerisches Schaffen an der Serie „Vage“ (Haufen). Fee Vogler, die sie zufällig kennenlernte, zeigt in Anlehnung an den Titel der Ausstellung, neue und alte Arbeiten. Es sind Zeichnungen, Fotogramme und Collagen, die sie ebenfalls in Fotos festhielt und eigens für die Ausstellung auf Alu-Dibond bannte.

Im Tandem präsentieren sich vom 07.09. – 05.10.2023:

Regine Bartholdt mit Angela Knöckel-Reinöhl
Carsten Bürger mit Oskar Staudinger
Vera Lang mit Lucia Maria Kaiser
Maria K. Morgenstern mit Fee Vogler

WILLKOMMEN: 19 Uhr, Karen Koschnick und Thomas Hellinger

www.licht-grafik.de
www.knoerei.com

www.carstenbuerger.com
www.oskarstaudinger.com

www.vera-lang.de
www.lucia-maria-kaiser.de

www.mariakatharinamorgenstern.de

 

Titelbild: Maria Morgenstern, „Vage“, Fotografie, 100 x 70 cm, 2023

PAST: „LIEBE UND BENZIN“ Stefan Brock

Wir präsentieren unsere erste Ausstellung im neuen Off-Space „3W1F“ des Künstlerbundes Dresden!

LIEBE UND BENZIN mit STEFAN BROCK

Eröffnung: 15.09.2023 ab 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 16.09. bis 14.10.2023
VERLÄNGERT bis 19.10.2023!!!

Montag – Sonntag 19 – 23 Uhr (durch das Schaufenster)
Dienstag & Donnerstag 14 – 17 Uhr 
(zu den Geschäftszeiten der Geschäftsstelle des Künstlerbundes)

ÜBER STEFANS KUNST:

In meiner Malerei setze ich mich in bevorzugt großen Bildformaten mit verschiedenen Erzählungen des Menschseins auseinander. Dabei bediene ich mich medialer Bilder aus Filmen, oder Magazinen, die ich in Bildarchiven finde, sowie inszenierten Porträtaufnahmen aus meinem sozialen Umfeld. Entscheidend sind dabei nicht die Referenzen auf einen speziellen Film, eine spezielle Erzählung, sondern einzig das mediale Image, das in mir eine Resonanz erzeugt und zum archetypischen Stellvertreter in einem stilistisch aufgeladenen Setting wird. Finde ich ein mediales Vorbild interessant, so verfremde ich es im nächsten Schritt mit Versatzstücken aus anderen Bildern, morphe Gesichter, mache unkenntlich oder verstärke und finde in diesem Prozess zu einer digitalen Collage, die dann das Vorbild für eine neue Malerei wird. Inspiriert von der Malerei des Barock und der Renaissance, dieser Hochzeiten malerischer Figuration, setze ich die Bilder in Öl auf Leinwand oder Holz um. Wichtig sind mir hier vor allem die (kunst)historischen Aufladungen, die die Ölmalerei mit sich bringt- gemalt wurden Menschen von Ansehen, Besitztümer, oder religiöse Sujets die als Masterplots dienten. Ölmalerei ist ein Medium, das in postkolonialen Kontexten kein schuldloses ist und in seiner Bildsprache Machtstrukturen verfestigt hat. Diese Kraft fasziniert mich und in einer gefühlten Umkehrung von High- und Low-Culture setze ich die schnelllebigen Charaktere, die ich teilweise den Massenmedien entleihe auf den bildnerischen Thron der vormals vor allem Adelsgeschlechtern vorbehalten war.

Dabei ist es besonders die Bildkultur von Hollywood, die mein Empfinden medialer Images geprägt hat. Eine immense Maschine, die das Lebensgefühl mehrerer Generationen und Kontinente durch Werbung und Filme mitbestimmt hat. Mein Verständnis von Malerei ist kein Sensitives, in meiner Malerei gibt es keine suchende Geste, meine Malerei hat keinen Duktus, sondern die glatte Oberfläche einer Werbetafel oder eines Fernsehbildschirms und entspricht so auf formaler Ebene meinen Bildwelten, denen der Bezug zu Pop-Art und Fetisch nicht fern ist.
Damit möchte ich auch auf den Prozess einer medialen Identitätskonstruktion verweisen, der sich stetig entwickelt um uns gegenseitig unsere Erfahrungen und Gefühle zugänglich zu machen.

Mehr Kunst von Stefan Brock findest Du auf seiner Webseite!

9. KÜNSTLERMESSE DRESDEN

Nur noch wenige Tage – dann ist die Frist um. Bis zum 30. September könnt ihr euch im Online-Formular unter www.kuenstlermesse-dresden.de bewerben.

Die 9. KÜNSTLERMESSE DRESDEN ist das größte Verkaufs- und Kontaktforum der Bildenden Kunst in Sachsen und wird vom 22. bis 24. März 2023 im Deutschen Hygiene-Museum Dresden stattfinden. Mitten im Herzen der Stadt. Zwischen Robotron-Kantine und Großem Garten.

Hier geht es zur Künstlermesse-Seite und hier direkt zum Bewerbungsformular.

NEU: Bewerbungsberechtigte Akteure können sich ihren Stand auch mit Künstler:innen teilen, die nach den Kriterien zwar nicht teilnahmeberechtigt sind, aber professionell in der Bildenden Kunst arbeiten. Wer Hilfe braucht bei der Bewerbung, meldet sich über kontakt@kuenstlermesse-dresden.de.

 

Reinlesen

Holger Kasten Grauberg, Mitglied im KBD, Absolvent der HfBK Dresden, gestaltet als Künstler nicht nur selbst. Bereits während seiner Studienzeit besuchte er Kommiliton:innen in ihren Ateliers, um sich mit ihnen direkt auszutauschen. In Ateliergesprächen setzt er das heute fort und teilt seine Neugier auch, indem er die transkribierten und dann mit den Künstler:innen abgestimmten Texte veröffentlicht.

Heft 4 ist gerade frisch fertig gestellt und versammelt gleich drei Besuche und deren fachlichen Austausch. Wir empfehlen Hinschauen, Reinlesen. Mit Ulrike Mundt und Jana Morgenstern sind zwei Mitglieder dabei.

Hier geht es zur Lektüre.

 

© Holger Kasten Grauberg, Ausschnitt, Titelseite Heft 4

SKD suchen für Sonderausstellung Freie Mitarbeiter:in

Die Staatlichen Kunstsammlungen (SKD) suchen eine Freie Mitarbeiter:in für das Begleitprogramm der vom 10.11.2023 bis 18.02.2024 im Kupferstichkabinett geplanten

Sonderausstellung „Postkartenkilometer. Künstlerkarten in Europa von 1960 bis heute“.

Es handelt sich um ein Vermittlungsangebot im Rahmen des Lernort Residenzschloss. 

Wir freuen uns sehr, dass die Abteilung Bildung und Vermittlung im Gespräch mit uns, jetzt ein deutlich höheres, als das bisher übliche Honorar, anbietet. Wir sind uns einig, uns auch zukünftig gemeinsam für eine fairere Bezahlung  einzusetzen, so dass wir auch weiterhin Ausschreibungen dieser Art auf unseren Seiten veröffentlichen werden.

Hier geht es zur Ausschreibung.

Zu Besuch im Atelier bei Chris Löhmann

Katharina und Theresa Arlt, Schwestern und Kunsthistorikerinnen, bekannt auch durch ihre Einführungen zu Ausstellungen, produzieren den Podcast „Kunst und, das jetzt!“. In ihrer aktuellen Folge sind zu Gast bei KBD-Mitglied Chris Löhmann. 

Für alle, die sich vor seinen Zeichnungen stehend schon gefragt haben,  woraus der erst 34-jährige in seiner ausufernden Bildwelt schöpft, liefert dieses sehr persönliche Gespräch Aufschluss. Auch darüber, dass Freital eine Stadt ist, in der es sich durchaus gut leben lässt. Und dass Chris Löhmann Ideen hätte wie er die Zeichenkunst auf ideale Weise weitergibt, verrät er in dieser Folge auch. Wir empfehlen: Hinhören!

Kunst, und das jetzt! | Podcast on Spotify

Foto: Adam Dreessen (@adamdreessen)

30 Minuten Kunst mit Svea Duwe

„30 Minuten Kunst“ heißt der Podcast des Dresdner Journalisten Jens Trocha, in dem er bislang mit Kurator:innen und Kunstvermittler:innen durch Ausstellungen führte.

Wir haben uns schon im letzten Jahr an ihn gewandt, um ihn für einen Messe-Podcast zu gewinnen und bleiben auch weiterhin in Kontakt mit ihm, denn inzwischen hat er Gefallen gefunden am Gespräch mit Bildenden Künslter:innen.

In seinem ersten Podcast dieser Art spricht Jens Trocha mit Svea Duwe über den Skandal um ihre temporäre Installation am ersten deutschen sowjetischen Ehrenmal, über ihren Weg, eine etablierte Künstlerin zu werden und darüber, wie sie die Aufführungspraxis in ihr Werk integriert. Für den Journalisten ein Gespräch, das beim ihm noch nachhallt und offenbar mit über 1000 Downloads in drei Tagen belohnt auch auf breiteres Interesse stößt.

Wer sich dafür interessiert,

Hier geht es zum Hören.

Außerdem hier auch ein Link zur Künstlerin und zur Dokumentation ihrer Installation.

Foto: Jens Trocha